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Unfallversicherung

Unfallversicherung im Freizeitsport
Foto: Depositphotos.com @ Daxiao_Productions

Schutz bei privaten Unfällen in der Freizeit

Zum umfangreichen Netz der Sozialversicherungen zählt unter anderem die gesetzliche Unfallversicherung. Diese tritt ein, falls sich beispielsweise ein Unfall an Ihrem Arbeitsplatz ereignen sollte oder Sie auf dem Weg von der Arbeitsstelle zum Heimweg einen Unfall haben. Nicht abgesichert sind allerdings Unfälle, die sich im Freizeitbereich ereignen. Dabei finden die meisten Unfälle sogar im privaten Bereich statt, beispielsweise im Haushalt. Wer sich also bestmöglich gegen die Folgen eines Unfalls schützen möchte, der sollte sich für eine private Unfallversicherung entscheiden.

Was ist die private Unfallversicherung?

Eine private Unfallversicherung ist nicht mit der gesetzlichen Unfallversicherung zu verwechseln. Wie in unserer Einleitung bereits erwähnt, greift die gesetzliche Unfallversicherung nur bei Unfällen, die im Zusammenhang mit der Arbeit stehen. Schon ein kleiner Umweg vom Arbeitsplatz nach Hause kann dazu führen, dass beim Unfall der Schutz nicht mehr gewährleistet ist. Darüber hinaus passieren die meisten Unfälle ohnehin in der Freizeit, wie zum Beispiel:

  • Ausübung eines Hobbys, insbesondere Sport
  • beim Heimwerken
  • auf Ausflügen
  • im Straßenverkehr
  • in alltäglichen Situationen, beispielsweise beim Saubermachen

Das Risiko eines Unfalls ist im privaten Bereich also deutlich höher als am Arbeitsplatz oder auf dem Weg zur Arbeit.

Die private Unfallversicherung ist dafür gedacht, dass Sie auch bei Unfällen im privaten Bereich ausreichend geschützt sind. Es handelt sich demzufolge um eine wichtige Ergänzung bzw. Erweiterung der gesetzlichen Unfallversicherung, die im Grunde mindestens jede volljährige Person haben sollte. Da private Unfälle nicht grundsätzlich vermeidbar sind, kann es jedem Bürger passieren, in der Freizeit einen Unfall mit negativen gesundheitlichen und auch finanziellen Folgen zu haben.

Welche Leistungen beinhaltet die Unfallversicherung?

Die Hauptleistung der privaten Unfallversicherung ist die sogenannte Invaliditätsleistung. Sollten Sie durch einen Unfall eine Verletzung erleiden, die von Dauer ist, würde in dem Fall eine bestimmte Summe seitens der Versicherung ausgezahlt, nämlich die Invaliditätssumme. Deren Höhe basiert auf der sogenannten Gliedertaxe. Dort sind einige Verletzungen definiert und mit einem gewissen Prozentsatz versehen, wie zum Beispiel der Verlust eines Fingers, der Bruch des Hüftgelenks oder der Verlust des Augenlichts. Je nachdem, um welche dauerhafte, gesundheitliche Beeinträchtigung es sich handelt, wird dann ein bestimmter Prozentsatz auf Basis der im Rahmen der Unfallversicherung vereinbarten Invaliditätssumme gezahlt.

Beträgt Ihre Invaliditätssumme also beispielsweise 100.000 Euro und verlieren Sie durch einen Unfall Ihren linken Mittelfinger, wird auf Grundlage der Gliedertaxe zum Beispiel Summe von 20.000 Euro (20 %) als Invaliditätsleistung an Sie gezahlt. Nehmen der Invaliditätssumme gibt es allerdings noch weitere Leistungen, die innerhalb der privaten Unfallversicherung enthalten sind bzw. durch Absprache mit dem Versicherer vereinbart werden können.

Welche zusätzlichen Leistungen gibt es in der Unfallversicherung?

Neben der Invaliditätsleistung entscheiden sich viele Versicherungsnehmer bei einer privaten Unfallversicherung für die sogenannte Unfallrente. Diese wird unter der Voraussetzung gezahlt, dass Sie durch einen Unfall arbeitsunfähig werden. Die Höhe der Unfallrente ist frei zu vereinbaren, sollte sich aber möglichst an Ihrem Einkommen orientieren. Entscheiden Sie sich beispielsweise für eine Unfallrente in Höhe von 1.300 Euro, würden sie Monat für Monat diesen Betrag erhalten, in dem Sie aufgrund des Unfalls arbeitsunfähig sind.

Ebenfalls zu den Leistungen, die Sie zusätzlich im Rahmen der Unfallversicherung vereinbaren können, zählt das Bereitstellen einer Haushaltshilfe und die Zahlung einer Todesfallsumme. Die Haushaltshilfe ist insbesondere dann nützlich, wenn Sie aufgrund einer Verletzung durch den Unfall für einen bestimmten Zeitraum typische Arbeiten im Haushalt nicht mehr erledigen können, wie zum Beispiel Waschen, Aufräumen und Putzen. In manchen Tarifen ist die Haushaltshilfe integriert, bei anderen Versicherern muss dies als Zusatzleistung vereinbart werden.

Dies gilt ebenfalls auf die Zahlung einer Todesfallsumme. Der Betrag wird in dem Fall an einen Begünstigten gezahlt, falls Sie als Versicherungsnehmer durch einen Unfall sterben sollten. Demzufolge ist die Zahlung der Todesfallsumme insbesondere für Personen mit Familie eine sinnvolle Option. Zu den weiteren Leistungen, die oftmals im Tarif der jeweiligen Unfallversicherung bereits enthalten sind, zählen:

  • Übernahme unfallbedingter Kosten
  • Übernahme von Such- und Bergungskosten
  • Kosten für die Betreuung durch eine Person nach dem Unfall
  • Kosten für Rücktransport in die Heimat (bei Unfall im Ausland)
  • Übernahme von Hilfsmitteln, beispielsweise einen Rollstuhl

Welchen Zweck hat die private Unfallversicherung?

Der wesentliche Zweck einer privaten Unfallversicherung besteht darin, die wirtschaftlichen Folgen zu mildern, die durch einen Unfall entstehen können. Damit ist vor allem gemeint, dass der Geschädigte seiner beruflichen Tätigkeit – zumindest vorübergehend – nicht nachgehen kann. Zwar gibt es in dem Fall auch eine staatliche Absicherung in Form des Krankengeldes, jedoch ist dieses geringer als der gewöhnliche Lohn. Weitere wirtschaftliche Folgen bestehen oft darin, dass bei längeren oder sogar dauerhaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen Hilfsmittel angeschafft werden oder sogar in der Wohnung Umbauten vorzunehmen sind, beispielsweise eine behindertengerechte Badezimmereinrichtung. Solche einmaligen Kosten können leicht in den fünf- bzw. manchmal sogar sechsstelligen Bereich hineinreichen.

Was kostet eine private Unfallversicherung?

Wie bei vielen Versicherungen, lässt sich diese Frage zur Unfallversicherung nicht pauschal beantworten. Es gibt eine Reihe von Einflussfaktoren, die auf die zu zahlende Versicherungsprämie einwirken. Zunächst einmal hängt es von den gewählten Leistungen ab, welche Kosten eine private Unfallversicherung verursacht. So ist ein Vertrag mit einer eingeschlossenen Unfallrente zum Beispiel normalerweise deutlich teurer, als wenn die Unfallversicherung lediglich aus der Hauptleistung, nämlich der Zahlung der Invaliditätssumme, bestehen würde.

Es kommt also sehr auf den Tarif und die damit verbundenen Leistungen an, wie hoch die Versicherungsprämie ausfällt. Weitere Einflussfaktoren sind insbesondere Alter, Beruf des Kunden und ob es außergewöhnliche Hobbys gibt, die das Unfallrisiko prinzipiell erhöhen. Darüber hinaus spielt der Gesundheitszustand ebenfalls eine größere Rolle, wenn es darum geht, welche Versicherungsprämie die Versicherungsgesellschaft verlangt. Mitunter können auch minderjährige Kinder in den Schutz eingeschlossen werden, sodass dieser Faktor ebenfalls Einfluss auf die Versicherungsprämie haben kann.

Fazit zur privaten Unfallversicherung

Der Abschluss einer privaten Unfallversicherung ist mindestens für Volljährige sehr empfehlenswert. Der Grund besteht vor allem darin, dass private Unfälle nicht vermeidbar sind, jedoch zu gravierenden, finanziellen Folgen führen können. Zwar ist man am Arbeitsplatz durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt, jedoch greift diese im gesamten Freizeitbereich nicht, obwohl dort die meisten Unfälle passieren. Wenn Sie dann noch beachten, dass infolge von Verletzungen nach Unfällen einmalige oder dauerhafte Kosten im fünf- oder sogar sechsstelligen Bereich entstehen können, ist die große Bedeutung einer privaten Unfallversicherung zum Schutz eindeutig.