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Rechtsschutz

Rechtsschutzversicherung von der Allianz
Foto: Depositphotos.com @ Kzenon

Die Rechtsschutzversicherung als Absicherung bei Rechtsstreitigkeiten

Im Alltag gibt es Tag für Tag zahlreiche Rechtsstreitigkeiten, die für die betroffenen Parteien zu teilweise enormen Kosten führen können. Kosten fallen insbesondere in Form von Rechtsanwalts-, Gerichts- und Sachverständigen-Gebühren an, die leicht im vier- oder fünfstelligen Bereich liegen können. Die gute Nachricht ist: Sie haben über eine Rechtsschutzversicherung die Möglichkeit, sich in finanzieller Hinsicht gegen diese Kosten abzusichern. Nicht immer bedeutet Recht haben nämlich automatisch, auch Recht zu bekommen.

Zahlreiche Rechtsstreitigkeiten in der Praxis

Eine Rechtsschutzversicherung ist sicherlich sinnvoll, denn in der Praxis kommt es tagtäglich zu Rechtsstreitigkeiten und rechtlichen Auseinandersetzungen, die nicht selten vor Gericht landen. Oftmals gibt es zum Beispiel Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern, was eine Mieterhöhung oder die zu zahlende Nebenkostenabrechnung betrifft. Ebenfalls häufig kommt es aufgrund von Unfällen im Straßenverkehr zu Rechtsstreitigkeiten, bei denen es sogar nicht selten um fünf- oder sechsstellige Summen gehen kann, sollte bei einem Unfall nicht nur ein Totalschaden der beteiligten Fahrzeuge vorhanden sein, sondern vielleicht auch Personen verletzt worden sein.

Im Beruf und bei Auseinandersetzungen mit Behörden kommt es ebenfalls nicht selten zu Rechtsstreitigkeiten, sodass die Gefahr finanzieller Folgen im Alltag relativ groß ist. Zunehmend werden Menschen schon wegen Kleinigkeiten verklagt, bei denen sie sich nicht einmal einer Schuld bewusst sind. Wer dann keine Rechtsschutzversicherung besitzt, kann aus Kostengründen oftmals weder zum Anwalt noch vor Gericht gehen. Es kann also passieren, dass Sie zwar zu Unrecht verklagt werden und demzufolge Recht haben, dieses aber aufgrund mangelnder, finanzieller Möglichkeiten nicht in der Praxis durchsetzen können.

Worum handelt es sich bei der Rechtsschutzversicherung?

Die Rechtsschutzversicherung ist die passende Versicherung, wenn es darum geht, die finanziellen Folgen und Kosten von Rechtsstreitigkeiten abzudecken. Dabei nimmt die Rechtsschutzversicherung eine Reihe von Aufgaben wahr, insbesondere:

  • Telefonische Rechtsberatung (Erstberatung)
  • Verfassen von Schreiben
  • Kümmern um außergerichtliche Angelegenheiten
  • Abwehr unberechtigter Ansprüche
  • Vertretung vor Gericht

Die wesentliche Aufgabe der Rechtsschutzversicherung besteht demnach darin, den Mandanten in rechtlicher Hinsicht Hilfe zu geben. Vor allem die Übernahme der anfallenden Kosten ist ein wesentliches Merkmal, durch welches sich die Rechtsschutzversicherung auszeichnet.

Rechtsschutzversicherung nach dem Bausteinprinzip

Ein Vorteil der Rechtsschutzversicherung besteht – auch im Vergleich zu einigen anderen Versicherungsarten – darin, dass Sie sich Ihren individuellen Schutz durch eine Art Baukastensystem selbst zusammenstellen können. Nicht für jeden Versicherungsnehmer ist nämlich jede Rechtsschutzart von Interesse. Wer beispielsweise in einem eigenen Haus wohnt, der benötigt keinen Mieter- oder Vermieter-Rechtsschutz. Aus dem Grund bietet nahezu jede Rechtsschutzversicherung verschiedene Bausteine an, welche Risiken in welchen Bereichen durch den Rechtsschutz abgedeckt werden. Üblich sind vor allem die folgenden Bausteine, die je nach Bedarf vom Versicherungsnehmer gewählt werden:

  • Privat- und Familien-Rechtsschutz
  • Mieter-Rechtsschutz
  • Berufs-Rechtsschutz
  • Verkehrs-Rechtsschutz

Die am häufigsten genutzten Bausteine sind der Privat- und Familien-, der Verkehrs- und der Mieterrechtsschutz. Aber auch in beruflicher Hinsicht möchten sich zahlreiche Arbeitnehmer rechtlich absichern, falls es zukünftig einmal zu Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber kommen sollte, beispielsweise im Zuge einer Kündigung.

Welche Rechtsarten gibt es?

Abzugrenzen von den Rechtsgebieten sind die verschiedenen Rechtsarten. Auch hier ist es wichtig, bei der Zusammenstellung der Rechtsschutzversicherung darauf zu achten, ob die gewünschten Rechtsarten mit enthalten sind. Zu den typischen Rechtsarten, die in den meisten Fällen in der Rechtsschutzversicherung enthalten sein sollten, zählen:

  • Steuerrechtsschutz
  • Strafrechtsschutz
  • Vertragsrechtsschutz
  • Schadenersatzrechtsschutz
  • Ordnungswidrigkeitenrechtsschutz

Vom möglichen Risiko her ist sicherlich insbesondere der Strafrechtsschutz wichtig, aber auch der Steuerrechtsschutz in finanzieller Hinsicht. Wenn Sie hingegen selten oder gar keine Verträge abschließen, ist es nicht unbedingt notwendig, den Vertragsrechtsschutz mit in die Versicherung einzubinden.

Welche Kosten übernimmt die Rechtsschutzversicherung?

Für gewöhnlich werden von der Rechtsschutzversicherung sämtliche Kosten übernommen, die im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit stehen. Vorher prüft die Versicherung allerdings regelmäßig, ob bei dem anstehenden Rechtsstreit überhaupt Aussicht auf Erfolg besteht. Dies gilt insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie als Kläger im Streit auftreten möchten. Sind die Gewinnchancen vor Gericht jedoch relativ gering, können Rechtsschutzversicherungen durchaus die Übernahme der Kosten verweigern. Daher ist es sinnvoll, zunächst von der Rechtsschutzversicherung eine sogenannte Deckungszusage einzuholen, bevor Sie sich beispielsweise an einen Rechtsanwalt wenden.

In den meisten Fällen sind es insbesondere die folgenden Kosten, die durch eine Rechtsschutzversicherung abgedeckt sind:

  • Rechtsanwaltskosten (Eigener und gegnerischer Anwalt, falls Sie den Prozess verlieren)
  • Gerichtskosten
  • Gebühren für Sachverständige
  • Zeugengebühren

Der Hauptkostenpunkt beim Rechtsstreit sind sicherlich zum einen die Anwaltskosten und zum anderen die Gerichtskosten, sollte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen. Vor allem die Prozesskosten können leicht in den fünfstelligen Bereich gehen, weil manchmal mehrere Instanzen durchschritten werden.

Was kostet eine Rechtsschutzversicherung?

Die Kosten der Rechtsschutzversicherung als sogenanntes Sachversicherung orientieren sich vor allem an den gewählten Leistungen. Das bedeutet, es kommt zunächst darauf an, für welche Rechtsbausteine Sie sich entschieden haben. Bei manchen Varianten der Rechtsschutzversicherung schaut der Versicherungsgeber zudem, ob bei Ihnen ein erhöhtes Risiko besteht, dass die Versicherung zukünftig in Anspruch genommen werden könnte. Das ist vor allem bei bestimmten Berufsgruppen der Fall, bei denen es schnell zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommen kann.

Je nachdem, für welche Bausteine und Leistungen bzw. Tarife Sie sich bei der Rechtsschutzversicherung entscheiden, beläuft sich die jährliche Prämie bei Privatpersonen oftmals zwischen 200 und 400 Euro. Allerdings gibt es gerade in der Rechtsschutzversicherung durchaus sehr unterschiedliche Leistungen und Zusatzleistungen, sodass ein Vergleich der Angebote sehr sinnvoll ist.

Mitversicherung der Familienangehörigen möglich

Wichtig zu wissen ist, dass über die Rechtsschutzversicherung normalerweise auch Familienangehörige automatisch mitversichert werden können. Dazu gehören in erster Linie der Ehe- oder Lebenspartner sowie Kinder, die entweder noch nicht volljährig oder maximal 24 Jahre alt sind. Vor allem bezüglich der Kinder sollten Sie sich allerdings bei der entsprechenden Rechtsschutzversicherung erkundigen, ob und in welchem Umfang ein Schutz im Zuge der Rechtsschutzversicherung besteht.

Lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung überhaupt?

Zahlreiche Menschen sind durchaus der Auffassung, dass sie deshalb keine Rechtsschutzversicherung benötigen, weil sie sich immer korrekt und ordnungsgemäß verhalten. Dennoch kann es passieren, dass Sie zum Beispiel im Straßenverkehr kurz unaufmerksam sind, einen Unfall verursachen und dadurch ein Schaden entsteht, der mindestens über einen Anwalt oder sogar vor Gericht verhandelt wird. Zudem gibt es stets Personen, die Sie eventuell verklagen, auch wenn Sie aus Ihrer Sicht nichts falsch gemacht haben.

Nur mit einer Rechtsschutzversicherung haben Sie die finanzielle Gewissheit, dass Sie sich gegen unberechtigte Anklagen auch zur Wehr setzen können. Hier greift wiederum der eingangs erwähnte Satz, nämlich das Recht haben und Recht bekommen mitunter – vor allem aufgrund finanzieller Angelegenheiten – nicht immer das gleiche ist. Somit ist der Rechtsschutz in vielen Fällen sehr sinnvoll, besonders für Familien.